Einzelstücke und Prototypen

Außer im 02 (und den Viertürern der Neuen Klasse) wurde der Vierzylindermotor auch in einigen Sonderfahrzeugen und Einzelstücken eingesetzt, hier ein paar Beispiele:

Bayer- Sportwagen

Der Kunststoff- Sportwagen "K 67" entstand ab 1964 bei Bayer in Leverkusen. Geplant wurde der Wagen 1963 von Gugelot-Design. 

"K67" bei Bayer
 

Während andere Kunststoffkarossen meist auf konventionelle Stahlchassis gesetzt wurden, ist hier die Bodengruppe aus Hartmoltopren in Sandwichbauweise gefertigt. Die Bodenschale allein wiegt 170 kg, der abgebildete Versuchswagen ohne Verkleidung erreichte 740 kg. 

 
Bodengruppe im Fahrversuch
 

Bei BMW wurden Rüttel- und Torsionstest durchgeführt, nach erfolgreichem Abschluss wurde der unverkleidete Wagen auf Landstraßen und dem Nürburgring erprobt. 1967 schließlich wurde der Wagen erstmals komplett mit Karosserie ausgestellt. Außer BMW und Bayer waren MBB (Messerschmitt Bölkow Blohm) und die Waggon- und Maschinenfabrik Donauwörth an der Herstellung der Prototypen beteiligt.

Glas/BMW-Geländewagen

Nach der Übernahme von Glas (1966) wurde ein dort gebauter Geländewagen- Prototyp von BMW weiterentwickelt. Ausgerüstet mit dem Motor des BMW 2000/2002 soll der Wagen eine Steigfähigkeit von über 55% sowie eine Maximalgeschwindigkeit von 95-110 km/h erreicht haben, bei einem Gewicht von 2050 kg. Durch die selbsttragende Wanne wurde der Wagen schwimmfähig, der Innenraum bot 2,5qm Nutzfläche.

Glas-Geländewagen im Fahrversuch

MBB- Geländewagen

Ein ähnlicher Prototyp entstand 1971 bei MBB, wie der Bayer-Sportwagen ebenfalls mit einer Kunststoff- Bodenwanne ausgerüstet. Im Gegensatz zum Glas- Geländewagen, der den Motor zwischen den Vordersitzen unterbrachte, wurde der Antrieb hier ins Heck verlegt. Zum Einsatz kam ein Industrie- bzw. Bootsmotor mit 2 L Hubraum und 90 PS. Das Gewicht sank auf 1600 kg, der Geländewagen war auch mit vollgelaufener Wanne schwimmfähig.

Detailansicht Motoreinbau

BMW-Roadster

BMW Roadster vor Opel GT-Versand

Kurz nach der Produktionseinstellung des von Glas übernommenen 1600 GT - der von BMW offiziell nur als Coupe gebaut wurde - entstanden bei BMW Pläne für einen offenen Zweisitzer (mit Hardtop) auf Basis des BMW 1600-2. Da die Entwicklungsabteilung zu dieser Zeit aber bereits durch die Vorbereitungen für den 5er-BMW ausgelastet war, wurde der Auftrag für die Karosserieentwicklung an die französische Fahrzeugbaufirma Brissonneau & Lotz vergeben. 

 

Konstruktionszeichnung

 

Geplant war, den 1,6 und 2,0 L Motor in Vergaser- und Einspritzversion einzusetzen. Auch die restliche Technik sollte weitgehend von den  vorhandenen Fahrzeugen (02, E3 und E9)  übernommen werden. Ab Anfang 1971 sollten täglich 25-50 Wagen gebaut werden. 

Zu einem Serienbau kam es aber nicht mehr: Ende 1969 wurde Brissonneau & Lotz von Renault, Peugeot und TGV gemeinsam übernommen. Dies bedeutete das Aus für den BMW-Sportwagen - und auch für den Opel GT, den Opel dort fertigen ließ.

Heckansicht
 

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